Hallo zusammen

Wie in meinem Vorstellungsthread bereits angekündigt, beginne ich hier mit der Vorstellung meines E92 M3. Gerade als im März 2020 die Coronapandemie nach Europa kam, begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Modell. Meine Anforderungen waren, dass es ein Handschalter sein musste und preislich nicht allzu teuer. Mein Budget lag zwischen 25k und 30k Franken…

Auch ein Carbondach wäre super gewesen, allerdings gab es zu dieser Zeit, leider kein Modell welches in meinem Budget lag.

Geworden ist es dann ein Jerezschwarzer 2007er E92 mit Schiebedach und in sehr gutem Zustand. Vom Vorbesitzer wurden beide Stellmotoren sowie die Lagerschalen bereits nachweislich gemacht. Auch ansonsten scheute er keine Mühe und hatte das Lenkrad bereits neu beziehen lassen, sowie einen neuen Schaltsack verbaut. Leider hatte dieser ein Schiebedach und kein Carbondach… Und auch die Innenausstattung war von der Farbe her auch eher gewöhnungsbedürftig.

Für die Optik war zu diesem Zeitpunkt bereits eine GTS-Lippe in Sichtcarbon und abgedunkelte Rückleuten verbaut gewesen. Der M3 stand auf KW-Gewindefedern, welche in Kombination mit dem EDC-Fahrwerk ganz ok sind, zum Fahren. Auch Spurplatten waren bereits verbaut, vorne 40mm und hinten 30mm pro Achse. Für den Sound war ein Bastuck Endschalldämpfer verbaut. Was die Optik noch abrundete, waren die M-Performance Spiegelkappen und Spoilerkante...

Bis auf das fehlende Carbondach, war dieser M3 eine perfekte Basis für mich und lag auch voll in meinem Budget. Zum Kaufzeitpunkt hatte er 155t Km auf der Uhr.

Da zu diesem Zeitpunkt das Strassenverkehrsamt (Zulassungsstelle) geschlossen hatte, dauerte die Umschreibung über den Postweg deutlich länger als sonst... Am 1. April war es dann sweit und ich konte am späteren Abend mein Traumauto in Empfang nehmen

Trotz der kühlen Temperaturen fuhr ich noch bis um 1 Uhr in der Nacht umher und war völlig geflasht von dem Hammer Sond der Motorcharakteristik des M3. Am nächtsen Tag konnte ich dann bei bestem Wetter einige Fotos vom Kaufzustand des Autos machen.

Wie es mit dem M3 weitergeht und was ich alles noch umgegbaut haben/werde folgt in weiteren Berichten

Mehr Sound muss her

Mein Vorbesitzer war günstig an einen Bastuck Endschalldämpfer gekommen und hatte ihn deshalb montiert. Der Klang davon war zwar ganz gut, jedoch verlor er obenraus an Laustärke, was ich gerade bei einem hochdrehenden Motor sehr schade finde. Auch optisch passte mir der Auspuff nicht so zum Auto…

Deswegen war für mich schnell klar, dass ich da auf einen anderen wechseln wollte. Somit hielt ich immer wieder Ausschau nach gebrauchten Anlagen und schaute mir auch viele Videos auf Youtube an. Leider geben diese den Sound nicht real rüber und dass macht es umso schwerer sich zu entscheiden. Schon etwa eine Woche nach dem ich den M3 hatte, wurde mir ein gebrauchter Performance ESD für eine fairen Preis angeboten. Die Videos zu dieser Anlage überzeugten mich allerdings nicht wirklich, da der Sound nicht viel lauter als original klingt.

Dennoch kaufte ich mir die Performance Anlage und schon beim ersten Kaltstart war ich sehr erstaunt über die Laustärke. Nach der ersten Probefahrt bestätigte sich mein Eindruck und ich war sehr zufrieden meiner Kaufentscheidung.

Positiv ist auch zu erwähnen, dass die Anlage sehr leicht gebaut ist und um Welten besser aussieht als der Bastuck ESD.

Zitat von christian

Ich hab die letzten 2 Jahre zu Weihnachten immer überlegt, ob ich soll oder nicht. Leider hab ich noch nie einen live gehört.

Der ///Morcman hat ne Akrapovic Hintenrum, nach seinem Besuch hab ich seinen Sound beim abfahren gehört. Mir hat es gut gefallen Allerdings hab ich meinen noch nie davon düsen gehört.

Wenn du einen gebrauchten für einen guten Kurs findest, schlag zu!

Falls er nicht gefällt, bekommst du ihn bestimmt auch gut wieder los

Beleuchtung

Die abgedunkelten Rückleuchten, welcher mein Vorbesitzer verbaut hatte, sorgten zwar für eine böse Optik, wird jedoch von der Polizei nicht so gerne gesehen…

Deswegen baute ich wieder auf die originalen Rückleuchten um, die beim Kauf schon dabei gewesen waren. Ich finde sie auch schöner, weil sie mehr Kontrast zum schwarzen Fahrzeuglack haben.

Die dunklen Rückleuchten stehen übrigens zum Verkauf, falls jemand Interesse hat

Die zweite Sache war, dass die Scheinwerfer auf das US-Standlicht codiert waren, was ebenfalls nicht legal und zudem sehr offensichtlich ist.

Ich setzte mich zuerst einige Zeit mit dem Thema auseinander und kaufte mir dann doch ein passendes Interface um die Codierung selbst durchzuführen. Nach einigen Startschwierigkeiten schaffte ich es dann und konnte das US-Standlicht endlich rauscodieren...

Ich probierte gleich noch ein paar andere Sachen aus, wie Gurtbringer, GPS-Tacho, etc… Klappte alles auf Anhieb und ich bin froh, dass Geld für ein anständiges Interface investiert zu haben

Auch für weitere Umbauten waren dann immer wieder Codierungen notwendig, die ich selber durchführen konnte.

Ja da habt ihr recht, die sehen deutlich besser aus

Passen die Plug&Play?

Habe mal gehört, dass man da noch Adapterkabel und Codierung braucht...

Service & Differential abdichten

Bereits als ich den M3 das erste Mal von unten betrachten konnte beim Auspuffwechsel, war mir das undichte Diff aufgefallen… So wie es aussieht ist der Wellendichtring an Eingangsseite dafür verantwortlich. Mein Vorbesitzer konnte mir auch nicht genau sagen, wann zuletzt Getriebe- und Differentialöl gewechselt wurde. Aus diesen Gründen entschied ich mich beides zu erneuern und in diesem Zuge auch gleich den undichten Wellendichtring zu ersetzen.

Um die ganze „Inspektion“ zu komplettieren, wollte ich auch noch die Zündkerzen und beide Keilriemen, sowie den Innenraumfilter erneuern. Ich bestellte mir alles direkt neu bei BMW. Das Motoröl wurde noch von meinem Vorbesitzer erneuer,t vor weniger als 2000km. Da dies auch mit Rechnung belegbar war, verzichtete ich auf einen erneuten Wechsel.

Auch die Bremsflüssigkeit wollte ich gleich neu machen, wenn ich schon mal dran bin und entschied mich da für Motul RBF600, da ich davon noch 0,5l vorrätig hatte. Damit ich diese Arbeit nicht 2mal erledigen muss, bestellte ich mir gleich noch Stahlflexleitungen

Als ich dann alles zusammen hatte, ging es los. Auto aufgebockt und Öle abgelassen. Da der Getriebeölkreislauf über einen Kühler mit separater Pumpe verfügt, muss diese mit 12V angesteuert werden um auch alles rauszubekommen. Mit ein bisschen Kreativität oder einem BMW-Tester kein Problem. Um den optimalen Füllstand zu ermitteln, muss die Pumpe ebenfalls laufen und dann bis zur Einfüllschraube auffüllen.

Es ging weiter mit Auspuff und Verkleidungen abbauen um dann die Kardanwelle zu lösen. Das Mittellager löste ich ebenfalls um mehr Platz zu haben.

Da ist der Übeltäter…

Beim Versuch die Stahlflexleitungen zu verbauen, scheiterte ich an den Verschraubungen zum Querlenker und zur Karosse… Diese waren so festgegammelt, dass sich die ganze Bremsleitung mitdrehte… Also verbaute ich fürs erste nur mal die vorderen Leitungen. Das klappte ohne Probleme, brachte aber keine spürbare Veränderung des Pedaldrucks.

Der Zündkerzen und Riemenwechsel war dann relativ zügig und ich habe davon gar keine Bilder mehr gemacht.

Fahrverhalten verbessern Pt. I

Die verbaute Kombination von KW-Gewindefedern und EDC-Dämpfern fuhr sich ganz ok. Meine Ansprüche an das Fahrverhalten, wurden dadurch jedoch nicht erfüllt. In Kurven war, auch auf härtester Stufe, eine deutliche Rollbewegung des Fahrzeugs zu spüren. Unebenheiten auf der Strasse spürte man auch sehr stark und manchmal verloren die Reifen dann auch kurz den Fahrbahnkontakt...

Zudem bin ich überhaupt kein Fan von geänderten Federn auf 160t km alte Dämpfer zu montieren. Meine Entscheidung ging relativ schnell zu einem Produkt aus dem Hause KW. Und zwar ein Clubsport 2way.

Die Gründe für meine Entscheidung sind meine gute Erfahrung mit KW-Fahrwerken und auch weil dieses, das Einzige mit legal verstellbaren Domlagern ist.

Nach fast 2 Monaten Produktionszeit war es dann soweit und ich konnte mein neues Fahrwerk abholen

Bald darauf machte ich mich auch gleich an den Einbau was eigentlich keine grosse Sache sein sollte. Einziges Problem war das Domlager hinten... Um dieses zu lösen, benötigt man einen stark gekröpften Ringschlüssel SW22. Ich hatte natürlich Keinen bei mir und musste erstmal eine Weile herumtelefonieren, während der M3 komplett zerlegt war…

Als dann auch dies erledigt war, konnte ich die hinteren Dämpfer zusammen mit neuen Domlager wieder einbauen.

Vorne konnte man das ganze Federbein 1:1 austauschen und auch gleich die mitgelieferten, gekürzten Koppelstangen verbauen.

Nach dem Einbau hatte ich natürlich einen EDC-Fehler auf dem Bordcomputer. Statt ein teures KW-Stilllegungskit zu verbauen, trennte ich die Stellmotoren an der Steckverbindung und isolierte diesen gegen Feuchtigkeit und Korrosion. Es empfiehlt sich auch gleich das EDC-Steuergerät auszubauen, welches sich im Bereich der Batterie befindet. Danach muss man das Ganze noch umcodieren und dann wars dass auch schon mit dem EDC-Fehler.

Im Vergleich zu meinem alten „Setup“ fährt sich das Ganze nun schonmal deutlich besser. Die Rollneigung wurde stark vermindert und auch Unebenheiten werden angenehmer weggefedert. Einziger Negativpunkt ist die Verstellmöglichkeit hinten. Ich ging da gleich auf null Restgewinde und ich finde den M3 trotzdem noch zu hoch hinten. Eventuell lässt sich da durch eine andere Feder noch Abhilfe schaffen…

Danke!

Ich will euch ein Stück weit auch motivieren, selber am M3 zu schrauben. Ist schliesslich auch "nur' normale Kft-Technik

Weitere Berichte mit Bildern folgen...

realmccoy PN

Fahrverhalten verbessern Pt. II

Durch den Einbau des KW-Clubsport fuhr sich der M3 schon deutlich besser. In einem Punkt war ich jedoch immer noch nicht zufrieden...

Und zwar betrifft dies die instabile Hinterachse. Gerade wenn man stark aus Kurven heraus beschleunigt fühlt sich die Hinterachse sehr schwammig an. Als wäre sie nicht richtig mit der Karosse verschraubt. Auch das Ausbrechen der Hinterachse liess sich so nur schwer kontrollieren und war mir von Anfang an ein Dorn im Auge

Ich fing an zu recherchieren und fand heraus, dass bei den neueren M-Modellen und beim GTS die Hinterachse starr verschraubt sein soll. Daraus sollten dann aber leider auch relativ starke Geräusche resultieren, was mich noch abschreckte..: Denn ich schätzte die gute Dämmung des M3 im Vergleich zu meinem leeren E36 doch enorm.

Auf Youtube stiess ich dann kurz darauf auf folgendes Video…

Ab 25sec sieht man gut, was ich meine...

Dies erleichterte mir meine Entscheidung dann doch enorm und ich bestellte mir folgende Teile:

Es handelt sich um Millway Aluminium-Tonnenlager und Powerflex PU-Buchsen für die Diff-Aufhängung. Danke dafür an thomasgobs

Ich habe mich bewusst gegen Alu-Difflager entschieden um den Geräuschpegel nicht ins extreme steigen zu lassen. Fahrdynamisch sind die Tonnenlager von grösserer Bedeutung.

Ich hatte durch meinen E36 bereits Erfahrung gesammelt was dieses Thema betrifft und machte mich nun auch an meinem M3 selbst dran. Dafür nahm ich mir ein ganzes Wochenende Zeit und begann mit dem Ausbau der Hinterachse. Mit etwas Geschick und Zeit lässt sich die Achse einigermassen gut ausbauen… Ich entschied mich zudem dazu, das Diff zuerst auszubauen um die Achse gewichtsmässig leichter zu bekommen.

Beim Ausbau musste ich zwangsläufig auch die Bremsleitungen zur Karosse trennen, welche ja total vergammelt waren. Ich schaffte es zum Glück die Endstücke Karosserieseitig Heile zu lassen.

Denn ansonsten hätte ich die ganzen Bremsleitungen bis vorne an den ABS-Block erneuern müssen. So zerstörte ich lediglich die beiden kurzen Leitungen, welche über die Hinterachse führen.

Diese Bremsleitungen hatte ich bereits in weiser Voraussicht neu bei BMW bestellt… Die kommen dann auch komplett gebogen und gebördelt. Nun konnte ich beim Zusammenbau die restlichen 4 Stahlflexleitungen montieren.

Dann ging es daran die alten Tonnenlager herauszubekommen. Mit meinem selbstgebauten Abzieher riss ich lediglich die Innenbuchse aus dem Gummi… Egal, nun konnte ich mit einer Metallsäge vorsichtig die Aussenbuchse einschneiden, um so die Spannung zu lösen. So waren alle 4 Tonnenlager zügig draussen. Die 3 Lager vom Diff konnte ich zerstörungsfrei ausziehen.

Die neuen Alu-Tonnenlager konnte ich mit meinem Abzieher wunderbar reinpressen. Und die Difflager gingen sogar von Hand rein.

Dann musste die komplette Hinterachse wieder unter den M3. Als die geschafft war, fand auch das Diff seinen alten Platz wieder und ich komplettierte alles.

Falls konkrete Fragen zu einzelnen Schritten dieses Umbaus sind, stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung

Gleich auf den ersten Metern war die Veränderung, in Form des Lautstärkepegels, gut spürbar. Gerade bei Lastwechseln hört man sehr gut die Geräusche vom Differential, welches jedoch bei mir sicher auch bald mal eine Überholung nötig hätte…

Die Verbesserung des Fahrverhaltens war noch viel besser spürbar und der M3 bleibt nun auch bei starker Last sehr stabil und kontrollierbar. Genau das hatte ich mir erhofft und nehme auch gerne die Geräusche in Kauf