DIY: Anleitung BMW E46 M3 Getriebe S6S 420G zerlegen + abdichten

Wäre cool, wenn ihr hier kurz berichtet, wie ihr uns gefunden habt. >>>Zum Thema<<<
  • Anleitung BMW E46 M3 Getriebe S6S 420G zerlegen


    Ich habe mir gedacht ich versuche mal eine Anleitung zu schreiben wie man das Getrag S6S 420G (Getrag Typ 226) öffnen kann und wieder zusammenbaut, da im Internet so gut wie nichts darüber zu finden ist.
    Ich hoffe ich kann damit einigen helfen.

    Das Getriebe ist in folgenden Autos verbaut:




    Schritt 1:


    - Die Mutter vom Abtriebsflansch mit 36er Nuss lösen (120 Nm + Loctite).
    - Flansch mit Abzieher entfernen.

    - Führungshülse mit 10er Nuss entfernen - 4x M6 (10 Nm).

    - Wellendichtringe und Distanzscheiben entfernen.


                      


    Schritt 2:


    - Schalter Gangserkennung entfernen (22er Schlüssel)
    - Rückfahrlichtschalter entfernen (19er Schlüssel)
    - Arretierung entfernen (19er Schlüssel)

    - Verschlusskappe öffnen 2x M6 (10 Nm + Loctite)

    - 3x Arretierungen, 2x Stifte und 2x Kugeln entfernen.


                         


    Schritt 3:


    - Gehäuseschrauben der Getriebeglocke entfernen 10x M8 (25 Nm)

    - Glocke abnehmen (Dabei fallen sehr wahrscheinlich die Führungen der Schaltstange raus)


             


    Schritt 4:


    - Schraube vom Halter lösen und alles raus nehmen 5er Inbus 8mm Schraube (25 Nm + Loctite)

    - Schaltstange komplett raus ziehen.

    - Druckstange von der Arretierung entfernen (sieht man erst wenn die Schaltstange raus ist.)


                           


    Schritt 5


    - Gehäuseschrauben vom hinteren Teil entfernen M8 (25 Nm)
    - Prüfen ob die kleinen Stifte durch die Löcher der Gangarretierung nicht zu sehen sind sonst bekommt man den Deckel nicht ab. (siehe Fotos)

    - Gehäuse abnehmen.

    - Magnet entfernen und reinigen.


                          


    Zusammenbau:


    Schritt 1:


    - Dichtmittel auf Fläche auftragen.
    - Magnet einsetzen.

    - Stifte mit Fett in Schaltstangen einsetzen.

    - Gehäuse aufsetzen und Schrauben mit 25 Nm anziehen.


        


    Schritt 2:


    - Arretierungen, Kugeln und Stifte einsetzen und Verschlusskappe mit 10 Nm + Locite anziehen.

    - Druckstange bis Anschlag einführen.
    - Erst jetzt die Schaltstange wieder einführen.

                 


    Schritt 3:


    - Halter mit 25 Nm + Loctite montieren.

    - Führungen der Schaltstange mit Fett einsetzen.

    - Dichtmittel auf Gehäuse auftragen und verschrauben. (25 Nm)


             


    Schritt 4:


    - Sensoren und Arretierung montieren.
    - Wellendichtringe montieren.
    - Führungshülse montieren (10 Nm + Loctite)

    - Abtriebsflansch montieren (190 Nm, lösen dann 120 Nm + Loctite)

    - Ablass- und Einfüllschraube montieren (40 Nm)


                 


    Das war es eigentlich schon.

    Ich bin für Verbesserungsvorschläge und Kritik gerne offen.ppc:)


    Gruß Maik

    3 Mal editiert, zuletzt von Tuete1 ()

  • Auch von mir ein fettes Danke für diese Beschreibung.

    Ich hatte es schon in meinen ersten Beitrag, meiner Vorstellung hier geschrieben. Es war eine google - Suche, die mich hier her geführt hat.
    Ich habe mein SMG nun auf Handschalter umgebaut und hatte dabei tatsächlich so massive Probleme, dass ich zwischenzeitlich von einem Defekt im Getriebe ausging.

    Das hat sich glücklicherweise als falsch herausgestellt.
    Was war passiert: Ich hatte gefühlt jedes dazu veröffentlichte Video geschaut, und es als zwar aufwändig, aber nicht allzu kompliziert eingestuft. Also das Getriebe raus ging bis auf das erste Mal (ich habe es tatsächlich insg. 3 x demontiert) ohne größeren Stress. Wenn man weiß, wie man am besten an die oberen Schrauben der Glocke, vor allem oben rechts, kommt, geht das innerhalb von 1-2 Stunden.
    Dann halt die Glocke abnehmen, selbige umbauen mit den Sperrbolzen, Federn etc. und alles wieder zusammen bauen.
    In meinem Fall wurde die Glocke bei einem befreundeten Schrauber auf dessen Fräse selbst aufgebohrt.
    Nach Zusammenbau und ersten Probeläufen auf der Bühne war aber schnell klar, dass da was nicht "optimal" gelaufen ist, da speziell der Rückwärtsgang sich nur schlecht einlegen ließ. Mal ging's direkt, mal aber auch erst nach 3-4 Anläufen. Nicht sehr zufriedenstellend für den Alltagsbetrieb. Auch die Vorwärtsgänge hatten teils ähnliche Effekte, aber nicht so ausgeprägt.
    Zunächst hatte ich die Sperrbolzen in Verdacht und testhalber die verwendeten Verschlussstopfen wieder ein paar Millimeter gelöst, um mehr Raum für den Bolzen zu schaffen. Hat aber nichts geholfen, weshalb ich das Getriebe wieder rausnahm. Also Glocke wieder runter, alles etwas genauer unter die Lupe genommen, eigentlich kein Problem entdeckt, Glocke wieder montiert und die Gänge nochmals auf der Werkbank mehrfach getestet. Der 2te Einbau gestaltete sich vom Ergebnis aber leider kein bisschen anders.
    Bevor ein Getriebedienst ins Spiel kommen sollte, wurde ein weiterer Versuch unternommen den Fehler ausfindig zu machen. Ich hatte ja nach dieser Anleitung hier zumindest ne Idee wie ich das Getriebe weiter hätte zerlegen können.

    Am wieder offenen Getriebe habe ich dann im vorderen Bereich der Glocke die Schaltmuffe ohne das Betätigen der eigentlich Schaltstange auf den Gang geschoben. Das muss irgendeine zuvor irgendwie hervorgerufene Blockade an der eigentlichen Schaltstange frei gemacht haben, denn anschließend konnten alle Gänge deutlich rastend und an die wirklichen Endpunkte betätigt werden. Wie ich diese Blockade zuvor hergestellt habe, weiß ich aktuell genauso wenig wie ich beschreiben kann, wie sich das im Einzelnen wieder erledigt hat.

    Fakt ist: Wer so etwas auch selbst machen möchte an dem Getriebe, sollte nicht so blöd wie ich selbst sein und dann bei demontierter Glocke die Schaltstange zu betätigen, weil er unbedingt herausfinden möchte was im Getriebe während dieses Vorgangs so abgeht. Besser alles in Neutral lassen und nicht dran rumfingern, wäre deshalb mein dringender Rat !
    Diesen Tipp habe ich leider in keinem der studierten Videos finden können. Vermutlich weil keiner dort davon ausgeht, dass es Leute gibt, die eben genau diesen Fehler machen.

    VG

    Ingo

  • Hallo Ingo,


    Das hier wird der Fehler gewesen sein:

    akt ist: Wer so etwas auch selbst machen möchte an dem Getriebe, sollte nicht so blöd wie ich selbst sein und dann bei demontierter Glocke die Schaltstange zu betätigen, weil er unbedingt herausfinden möchte was im Getriebe während dieses Vorgangs so abgeht.

    Ich muss dazu sagen: ein E46 M-Getriebe hatte ich noch nicht draussen, aber einige andere Getriebe.

    Die Glocke wird die Position der Schaltstangen vorgeben. Wenn ohne Glocke die Gänge eingelegt werden, können sich einerseits die Schaltstangen verschieben und müssen nicht zwingend nach Anbau der Glocke wieder in Solllage befinden. Damit verschiebt sich dann die relative Position von innerer Schaltung zu Radsatz und das Synchronisieren klappt nicht mehr korrekt (Fehlerbild: Gang will nicht mehr rein, oder nur sehr schwer)

    Dazu kann man während des Schaltens ohne Glocke/korrekte Schaltstangen-Position die Schiebemuffen/Sleeves über den federbelasteten Anschlag drücken, dann hast du aber eina nderes Problem.


    Viele Grüße

    Christoph


    P.S.:

    Tuete1: mega Anleitung, super dokumentiert - Danke fürs einstellen! :thumbup:

  • Dazu habe ich eine kleine Frage, passt die Getriebeglocke von dem E36 M3 Getriebe an dem E46 M3 SMG Getriebe? Also im Prinzip nur die Glocke tauschen um dann auf Schalter umzubauen?