Moin!
Ich dachte mir, ich stelle hier auch mal meinen M vor. Nachdem ich hier schon einige tolle Umbauberichte gesehen habe, würde ich mich gerne anschließen und die Story zu meinem M3 posten, den ich im Juli 2022 gekauft und seitdem doch relativ viel daran gemacht habe. Dabei poste ich Schritt für Schritt die einzelnen Storys. Das macht einen einzigen Beitrag nicht so unübersichtlich groß. Also los geht's:
Warum E46 M3 und warum "back to the roots"?
Vielleicht kennt es der ein oder andere, der in den 90er und frühen 2000er Jahren aufgewachsen ist: Man kommt von der Schule nach Hause, hat seine Hausaufgaben erledigt (oder auch nicht) und will unbedingt weiter Need for Speed zocken. So ging es jedenfalls mir. Zuerst war es Underground, dann Underground 2 und schließlich MOST Wanted. All diese Spiele haben, nicht zuletzt auch aufgrund einer gewissen Dauerbeschallung, ganz erheblich zu meinem Autohobby beigetragen. So war ich spätestens durch diese Spiele (und natürlich auch durch F&F in den 2000ern) quasi unheilbar "autokrank". Mein Lieblingswagen war dabei stets der weiß-blaue E46 M3 GTR aus MOST Wanted. Ich hab sicher unzählige Tage damit verbracht, mit Hilfe dieses Wagens "Kopfgeld" zu sammeln und Polizeiautos zu schrotten. Hach, was war das für eine schöne Zeit.
Tja und wie das so ist, wenn man bereits in seiner Kindheit und Jugend autobegeistert war - man möchte seine Träume dann auch erfüllen, wenn man erwachsen ist. Das tat ich dann auch im Alter von 23 Jahren und kaufte mir meinen ersten E46 M3 in der schönen Farbe Phoenixgelb. Damals noch zu einem für heutige Verhältnisse lächerlich niedrigen Preis von 17.500 €. Das war in Anbetracht der Laufleistung und des Zustandes auch für damalige Verhältnisse schon mehr als ok, also freute ich mich über den guten Kauf. Ich hab das Auto geliebt. Aber wie sagt man so schön? In der Jugend ist man dumm. So auch ich. Denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, auch noch mehr meiner Jugendtraum-Autos zu fahren bzw. zu besitzen. Da das Geld aber selbst für einen solchen Wagen gerade nur so reichte, musste der M3 also nur ein Jahr nach dem Kauf im Jahre 2014 wieder weichen. Es folgten sehr(!) viele Autos unterschiedlichster Marken, Bauformen und Konzepte. Man könnte sagen, aus jedem Dorf ein Hund.
Doch ein Auto blieb mir in all den Jahren stets in liebevoller - und reumütiger - Erinnerung: Der E46 M3. Also machte ich mich Ende 2018 auf die Suche nach einem für mich passenden Modell. Es sollte - wie damals - wieder ein Coupe mit Handschaltung und ohne Schiebedach werden. Das und eine unfallfreie Karosse sowie eine nachvollziehbare Historie waren die Suchkriterien. Tuning ging auch (ich bin generell ein Freund von hochwertigen Veränderungen), war aber auch kein Muss. Ich lege auch gerne selbst Hand an bei meinen Autos. Nur ein Museumsstück musste es nicht sein, da ich es sowieso modifizieren wollte. Aber es hat einfach nichts gepasst. Ich weiß nicht, wie viele Fahrzeuge ich mir insgesamt angeschaut habe, aber es war sicher eine zweistellige Zahl. Keins davon konnte mich nachhaltig überzeugen. Ich wollte die Suche eigentlich bereits aufgeben und war daher (schon wieder) dabei, in eine völlig andere automobile Richtung zu steuern (Musclecar), da wurde eines Abends DIE Anzeige bei Kleinanzeigen geschaltet:
Der Kauf
- Phoenixgelb
- Handschaltung
- EZ 01/2002
- Unfallfrei
- Nachlackierungsfrei bis auf Radlauf hinten beifahrerseite
- Rostfrei
- 3. Hand
- 130.000 km
- Schwarze Nappa-Lederausstattung
- Einiges an Sonderausstattung wie Armauflage vorn, Navigationssystem Professional, Harman Kardon, 6-Fach CD-Wechsler, Heckrollo, Autotelefon, Bi-Xenon
Nachrüstung / Tuning vom 2. Beseitzer:
- Öhlins Road & Track Gewindefahrwerk
- Originale CSL Felgen (8.5 und 9.5 x 19) mit 235/35 R19 und 265/30 R19
- H&R Spurverbreiterung 10mm pro Seite an der VA
- Originale Facelift LED Rückleuchten
- AP Racing 6 Kolben Bremsanlage an der VA
- AP Racing 4 Kolben Bremsanlage an der HA
- Karbonius CSL Style Airbox
- Hinterachse mit Einschweißblechen verstärkt
Meine Suchkriterien waren also nicht nur erfüllt, sondern sogar übererfüllt. Denn der Wagen hatte bereits ein paar Teile verbaut, die ich ohnehin hätte verändern wollen, Die Anzeige wurde Abends gegen 22 Uhr online gestellt und am nächsten morgen um 09 Uhr hing ich bereits am Telefon. Direkt am nächsten Tag bin ich dann ca. 300 km zum Verkäufer gefahren und hab den Wagen besichtigt. Ich hatte ja durch die vielen vorherigen Pleiten schon genug Erfahrungen gesammelt, um den Wagen entsprechend einschätzen zu können. Die Anzeigebilder waren zwar nicht von bester Fotoqualität, aber dafür inhaltlich vielversprechend:
Daher machte ich mir Hoffnungen. Diese wurden auch nicht enttäuscht. Der Wagen stand genauso da, wie er beschrieben wurde. Daher fackelte ich auch nicht lange und kaufte den Wagen. Wie man sich aber vielleicht denken kann, nicht mehr für 17.500 € wie noch damals im Jahre 2014... mehr als das Doppelte musste ich auf den Tisch legen. Das tat weh, zugegeben. Aber dafür hatte der Wagen auch bereits viele - für mich persönlich - sinnvolle und hochwertige Umbauten. Allein die Airbox kostet ja mittlerweile mit Einbau und TÜV bereits an die 5.000 €. Daher ging der Preis für mich in Ordnung und ich fuhr mit meiner neuen alten Autoliebe glücklich wie Bolle nach Hause.